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Wie Lehrerbildung zukunftsfähig wird

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Woran Zivilisationsskeptiker, Kapitalismuskritiker, Nachhaltigkeitsvertreter und Klimawarner scheiterten, gelang dem Virus quasi über Nacht: Corona erweist sich als die wirkungsvollste Fortbildungsmaßnahme aller Zeiten – und das weltumgreifend! Plötzlich sind die Menschen in der Lage, innerhalb weniger Tage Gewohnheiten aufzugeben, Verhalten radikal zu ändern und erweisen sich als lernfähig, sagt Prof. Dr. Olaf-Axel Burow in einem spannenden Artikel. Hier kommentierte Auszüge daraus.

Eben noch wiegten wir uns in trügerischer Sicherheit einer prosperierenden Wohlstandsgesellschaft mit rosigen Zukunftsaussichten – auch wenn diese durch die absehbaren Risiken des Klimawandels leicht eingetrübt schienen. Und jetzt: Lockdown! Das Virus führt uns in dramatischer Weise den faustischen Pakt vor Augen, den wir damit geschlossen haben und zwingt uns zu einer Art High-Speed-Lernen bezüglich der komplexen Wirkungen unseres Lebens- und Wirtschaftsmodells. So erweist sich das Virus als ein schrecklicher, aber sehr wirksamer Lehrmeister und er zeigt angesichts folgenloser Klimaappelle: Offenbar sind wir erst unter der Androhung des Todes bereit, uns für radikal neue Sichten zu öffnen und weltzerstörende Gewohnheiten aufzugeben. Wie nachhaltig diese Lernerfahrung sein wird, liegt allein an uns. Mehr noch:

Schule kann hier beispielhaft die Rolle für andere gesellschaftliche Bereiche einnehmen. Was von den freitags protestierenden Schülern gefordert wird, kann auch mit ihnen realisiert werden. Hier gibt es Ansätze für Partizipation und Praxisprojekte in Fülle. Die Hauptsorge vieler Bildungspolitiker scheint allerdings darin zu bestehen, die Durchführung antiquierter Prüfungsformate zu sichern, anstatt die Gelegenheit zu einer anstehenden Revolutionierung des bestehenden Schulsystems zu nutzen. Dabei entdecken nicht nur innovative Lehrkräfte gerade die Möglichkeiten digitaler Medien und entwickeln neue Formate. Die Krise könnte der Auftakt für eine Bildungsdebatte sein, wie Bildungseinrichtungen im Allgemeinen und Schulen im Besonderen zukunftsfähiger werden können. Wie so etwas aussehen könnte, hat Burow in seinem Buch „Future Fridays – Warum wir das Schulfach Zukunft brauchen“ (Burow 2020) beschrieben.

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In diesem Buch ruft Olaf-Axel Burow dazu auf, Schülerinnen und Schüler zu Gestaltern ihrer Zukunft zu machen, ihre Freude daran zu wecken und ihnen zu zeigen, wie fantastisch es ist, projektorientiert im Team zu lernen. Mit dem Schulfach Zukunft als erstem Schritt und dem Future Friday als Ziel können offene, unverschulte Räume für kreatives Gestalten geschaffen werden. Räume, in denen die Schüler die Chance haben, selbstbestimmt an Projekten der Zukunftsgestaltung zu arbeiten. Der Test zur Zukunftsfähigkeit (PDF zum kostenlosen Download) Ihrer Schule liefert innerhalb von 30 Minuten eine erste Orientierung über die Entwicklungsbereiche Ihrer Schule.

Schülerinnen und Schüler haben zu Recht den Eindruck, dass die meisten Schulen an der Vergangenheit kleben und der Zukunftsgestaltung zu wenig Raum geben. Burow fordert ein Schulfach Zukunft, beginnend mit „Future Fridays“, d.h. Freitage, an denen Schüler sich theoretisch und praktisch (!) mit Zukunftsthemen auseinandersetzen, um zu „eingreifender Zukunftsgestaltung“ befähigt zu werden. Wir brauchen einen zukunftsgestaltenden Pioniergeist, der sich aus dem Klassenraum heraus starten lässt. Die Einrichtung eines Wahlpflichtfaches „Zukunft“ wäre ein erster Schritt, der in der bestehenden Schulstruktur sofort umzusetzen ist. Mittelfristig ginge es dann darum, im Sinne projektorientierten, fächerübergreifenden Lernens den gesamten Freitag dafür vorzusehen. Hierzu nennt Burow unter anderem sieben Konsequenzen für eine zukunftsfähige Lehrerbildung. – Mehr dazu in dem vollständigen Beitrag, den Sie hier lesen können.

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