Fördermittel aus dem Digitalpakt: Schulbibliothek im Medienkonzept
Der „Digitalpakt Schule“ ist beschlossen. Bund und Länder haben sich viel vorgenommen. Mit dieser Initiative soll es endlich gelingen, Digitalisierung in Schule nachhaltig zu etablieren. Dazu soll jede Schule bis zum Herbst ein technisch-pädagogisches Medienkonzept vorlegen. Wie schreibt man aber nun ein Medienkonzept, um an die ersehnten Mittel aus dem Digitalpakt zu kommen? – Hier eine Hilfestellung.
Die Erwartung an den Digitalpakt allseitig sind groß: Lehrkräfte und Schulleitungen erhoffen sich vor allem Entlastung, Schülerinnen und Schüler abwechslungsreichere Arbeitsmöglichkeiten, Eltern eine zukunftsgerechte Bildung und Unternehmen wünschen sich mehr Medien- und IT-Kompetenz beim Nachwuchs.
Aber auch die Verunsicherung ist groß. Viele Lehrkräfte und Schulleitungen fragen sich: Wer schreibt das Medienkonzept? Was soll drinstehen? Wann sollen wir das auch noch machen? Fachliche Unterstützung? Zeitliche Ressourcen? Austausch unter den Schulen? – Fehlanzeige.
Um diese Lücke zu füllen, hat die AG Schulbibliotheken Berlin-Brandenburg (AGSBB e.V.) Ideen entwickelt und in der Handreichung „Die Schulbibliothek im Medienkonzept“ veröffentlicht. Die Bausteine für die Entwicklung eines Medienkonzepts zur Erlangung von Geldern aus dem Digitalpakt Schule gibt’s auf unserer Seite „Digitalpakt“. Die Medienbausteine verdeutlichen die zentrale Rolle, die eine Schulbibliothek als Mittler zwischen Pädagogik und Technik übernehmen kann, wenn es um den Digitalisierungsprozess geht. Darin werden als Aufgabe der Kompetenzerwerb definiert und als Ziel gesellschaftliche Teilhabe. Gute Anregungen bietet auch das Konzept der ESBZ (Evangelischen Schule Berlin Zentrum).
Anschluss ans digitale Zeitalter
Schüler müssen die Gelegenheit bekommen zu lernen, sich verantwortungsvoll und co-kreativ im digitalen Raum zu bewegen und mit Medien und Daten umzugehen, ohne sich selbst oder anderen zu schaden. Der verantwortungsvolle Umgang mit politischen Informationen aus dem Internet muss geübt werden. Digitale Unterrichtsansätze müssen konsequent und durchgängig in die Lehrerbildung einbezogen werden. Die technische Infrastruktur der Schulen muss jederzeit auf dem aktuellen Stand sein. Der Umgang mit dem Computer ist inzwischen zu einer Kulturtechnik geworden. Kulturtechnik meint, der Umgang damit sollte so selbstverständlich sein, wie etwa das Wechseln einer Kugelschreibermine. Das ist nicht nur so ein Satz. Wir haben mit der ehemaligen Schulleiterin und Bildungsinnovatorin Margret Rasfeld über das Thema gesprochen. Hier der Beitrag.
Früher waren LehrerInnen Wissensvermittler, heute macht das Wikipedia.
Margret Rasfeld Tweet
Wir brauchen innovative Lehr- und Lernangebote, die Schüler auf die gesellschaftlichen Herausforderungen der Zukunft vorbereiten. Dabei stehen Kompetenzorientierung im Sinne der 21st Century Skills und Bildung für Nachhaltige Entwicklung im Sinne der Agenda 2030 im Zentrum. Schule muss an die Anforderungen einer sich rasant verändernden Welt, in der die jungen Menschen aufwachsen, angepasst werden.
Was der Digitalpakt regelt
- Mittel für Schulen beantragen die Schulträger. Die Mittel werden beim Land beantragt, nicht beim Bund. Welche Stelle im Land Anträge entgegen nimmt und bewilligt, legt jedes Land in seiner Förderrichtlinie selbst fest. Einzelheiten für das vorzulegende Konzept werden in den Förderbekanntmachungen der Länder geregelt. Mehr dazu, Infos und Handreichungen findest du auf unserer Seite Digitalpakt.
- Der Digitalpakt ist eindeutig ein Infrastrukturprogramm und keine Endgeräteförderung. Mobile Endgeräte zur Nutzung durch Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte außerhalb des Unterrichts sind generell nicht förderfähig. Wer mehr wissen möchte: bmbf.de/de/wissenswertes-zum-digitalpakt-schule-6496.html.
Gratis Hardware für Schulen
Viele Schulen rechnen damit, im gleichen Zuge ihre Hardware-Ausstattung modernisieren und ergänzen zu können. Das wäre zwar schön, aber so ist der Digitalpakt nicht konzipiert. Um trotzdem digitale Kompetenzen zu fördern, vermittelt Das macht Schule gebrauchte Hardware aus Unternehmen kostenlos an Schulen. Das ermöglicht Schülern Teilhabe am Ausbau der IT und praktische Erfahrungen zu sammeln. Das Angebot ist für Schulen und Unternehmen kostenlos! Um diese Quelle auszubauen ist es sinnvoll, möglichst viele Unternehmen auf diese Möglichkeit hinzuweisen und den Link www.pc-spende.de über private Kanäle zu verbreiten. Bitte teilen helfen! Hier kannst du bei Das macht Schule deine Projekte zur digitalen Bildung teilen oder dich für gratis Hardware bewerben.
Weiterführende Links
Digitalpakt: Infos, Handreichungen und Konzepte anderer Schulen
Videos mit Beipielen für den Einsatz digitaler Medien im Unterricht
Konzept-Beispiel: Digitale Medien als Teil der Schulkultur
Anregung: „Digitaler Leitfaden“ im Gespräch mit Margret Rasfeld
Studien zum Stand der IT-Ausstattung an deutschen Schulen
Als Unternehmen gebrauchte Hardware spenden
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