39365 Ummendorf (Sachsen-Anhalt)
Grundschule
Klassenstufe: 1-4
Teilnehmer: 35
Läuft bis: 04.06.2019
Auf unserem Schulhof stand seit vielen Jahren ein Verschlag für die Mülltonnen aus einfachen Sichtschutzzäunen aus Holz, der schon ziemlich in die Jahre gekommen ist. Viele Bretter waren zerbrochen oder gesplittert, das Moos hatte sich breit gemacht und von der ursprünglichen Lasur war nichts mehr zu sehen. Es wurde Zeit, dass die Holzfelder erneuert wurden.
Aber einfach wieder nur neue Zaunfelder einsetzen, die nach ein paar Jahren wieder so aussehen?
Warum nicht einfach mal etwas Kreatives machen, was nicht nur Müll spart und für Insekten gut ist, sondern auch noch die Möglichkeit zum Naschen anbietet? Bei dem immer beliebter werdenden Konzept „Urban Gardening“ gibt es verschieden Möglichkeiten dies umzusetzen, z.B. Palettenbeete, in denen Erdbeerpflanzen ihr neues zu Hause finden können.
Paletten begegnen uns jeden Tag in vielfältiger Weise, zumeist im Supermarkt und auch im Handel bzw. bei Speditionen sind sie unverzichtbar. So genannte Euro-Paletten sind standardisierte Mehrwegpaletten in den Maßen 1200 mm × 800 mm × 144 mm und werden immer wieder genutzt. Natürlich haben diese auch einen Pfand – meistens 10-Euro. (Man erkennt sie daran, dass an der Seite ein EPAL- oder EUR-Stempel angebracht ist.) Es gibt sogar Firmen, die alte abgeschriebene Paletten wieder aufarbeiten und damit Geld verdienen. In letzter Zeit wird alles Mögliche aus diesen Paletten hergestellt – Möbel, Schaukeln, Strandkörbe etc. Man kann sie daher auch im Baumarkt kaufen.
Allerdings gibt es auch Einwegpaletten, die für Produkte gebaut werden, die zu groß für die Euro-Paletten-Maße sind. Im Idealfall werden auch diese weiter verwendet, aber das ist leider die Ausnahme. Gutes Holz für das Bäume gefällt wurden- einmal genutzt und dann weggeworfen oder verbrannt. Schade drum. Aber wie gesagt – aus Paletten kann man viele schöne Dinge basteln und dafür muss nicht immer eine Euro-Palette herhalten.
Wir nutzten sowohl Euro- als auch Einwegpaletten. Einige wurden uns freundlicherweise von einem Bauunternehmen geschenkt, die anderen erwarben wir günstig von einer Firma die alte Paletten aufarbeitet bzw. aus dem Baumarkt.
Bei Palettenbeeten gibt es verschiedene Varianten, die alle ihre Vorteile haben, je nachdem ob sie freistehend oder an einer Wand fixiert sind. Wir entschieden uns für diejenige, bei der vor allem die Unterseite wichtig ist, denn sie ergibt eine ideale Pflanzkastenform, wenn man an die drei Stellstreben noch ein paar Bretter anschraubt. Die eigentliche Lagerfläche der Palette wird an die Wand geschraubt und dient damit als Rückwand.
Zum Glück hatten wir die tatkräftige Unterstützung unsers Hausmeisters, der mit handwerklichem Rat und vor allem guten Werkzeugen zur Seite stand. Die Arbeiten für die Kinder waren aber dennoch sehr umfangreich und reichten von einfachem Pinseln mit Wetterschutzfarbe über Schrauben bishin zu ersten Versuchen mit der Kreissäge oder der Stichsäge (natürlich unter professioneller und fachkundiger Aufsicht O:-) )
Zunächst mussten die zu verarbeitenden Holzteile mit einer Wetterschutzfarbe bestrichen werden, damit die Palettenbeete auch lange halten werden.
Damit die Paletten auch eine einheitliche Fläche bilden, mussten zunächst einige Querstreben gezogen werden, an denen sie befestigt werden konnten. Auch hierfür wurde altes Holt genutzt, das aus früheren Projekten bzw. Baumaßnahmen in der Schule übrig geblieben war.
Nachdem die Auflagefläche der Euro-Palette gestrichen wurde, konnte sie auch schon angebracht werden. Die Unterseite konnte man auch später noch streichen.
Die anderen Paletten wurden angepasst und ebenfalls fixiert. So ging es Schlag auf Schlag und die alte Holzwand verschwand schnell hinter der neuen Wand aus Palettenbeeten.
Um die Pflanzkastenform zu erreichen, wurden kurze Bretter an die nun unten liegende Seite der Stellstreben befestigt. Hierfür verwendeten wir einen alten Lattenrost aus dem Sperrmüll, da diese Bretter die idealen Maße hatten.
Damit die Erde nicht ausgewaschen wird, legten wir die entstandenen Pflanzkästen mit Unkrautvlies aus. Wahrscheinlich hätte man auch alte große Plastiktüten oder die Blumenerdesäcke mit einer Gabel durchlöchern können. Aber oftmals entstehen Ideen oder Modifikationen halt erst beim Projekt selbst.^^
Die Paletten waren befestigt und eingepinselt, die Pflanzkästen waren bereit und die Erde (Blumenerde und Aushub aus einer Baugrube in der Nähe) war eingefüllt. Als letztes mussten nun nur noch die Erdbeerpflanzen in ihr neues zu Hause einziehen und natürlich etwas Wasser bekommen.
Auf einer Seite des Müllverschlages verwendeten wir lediglich Euro-Paletten und auf der anderen Einwegpaletten.
Beide Seiten hatten ihr Für und Wider vom Aussehen her. Bei den Europaletten entschieden wir uns dazu, noch einige Zierbretter anzubringen, auch um einige abgebrochene Stücke auszugleichen.
Wir hoffen euch gefällt euer Ergebnis genau so wie uns.