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Kicker-Turnier

Steckbrief

Integration in der Schule

45481 Mülheim in der Ruhr (Nordrhein-Westfalen)

Berufskolleg Lehnerstraße

Projektleiter: Timo Redlic

Klassenstufe: sonstige

Teilnehmer: 400

Läuft bis: 21.06.2017

Ein Kickerturnier, um unser Gemeinschaftsgefühl an unserer Schule zu stärken. Lehrerinnen und Lehrer haben gemeinsam in enger Absprache mit den Schülervertretern ein erstes Projekt geplant, welches als Auftaktveranstaltung für weitere Schulevents-/feste steht. In 4-er-Teams werden Schüler aus unterschiedlichen Bildungsgängen gemeinsam mit Lehrern die Siegermannschaft unseres ersten Kicker-Turniers ermitteln. Dazu werden die Mannschaften zufällig zusammengesetzt, um Kommunikationen mit bisher unbekannten Mitschülern sowie Lehrern zu ermöglichen. Für durstige und hungrige Teilnehmer stehen Essen- und Getränkestände zur Verfügung. Nach dem Kickerturnier möchten wir als Schule direkt an weiteren Veranstaltungen arbeiten und diese entwickeln.

 

Am 21.06.2017 fand unser mit Spannung erwartetes und lange geplantes Kicker-Turnier statt. Die Idee dazu ist im Rahmen unseres Willkommens-Workshops im Februar 2017 entstanden. 21 Menschen des Berufskollegs widmeten sich an einem Freitag und Samstag intensiv der Fragestellung:

 

Wie können wir durch Aktionen ein gemeinsames Schulleben entwickeln?

 

Der Wunsch aller Beteiligten war es, an der Schule eine Gemeinschaft zu entwickeln bzw. zu ermöglichen, in die Geflüchtete sich integrieren und in der sie sich willkommen fühlen können. Das Kicker-Turnier wurde von Lehrerinnen und Lehrern in enger Absprache mit den Schülervertretern als erstes Projekt gewählt, zum Auftakt für weitere Schulevents und -feste. Für den Termin fiel die Entscheidung bewusst auf einen Tag zwischen zwei Schultagen, damit gewonnene Eindrücke und gebrochene Barrieren über das Wochenende nicht wieder in Vergessenheit geraten. In wöchentlichen Treffen fand dann die weitere Planung und Vorbereitung des Turniers statt. Die Veranstaltung wurde auf ca. 2-3 Stunden angelegt, wobei die Nettospielzeit 2 Stunden betragen sollte. Bei einer Teilnahme von 400 Schülerinnen und Schülern ließen sich für 8 Kicker-Tische 96 Mannschaften mit jeweils 4 Spielern bilden. Die Spielzeit eines Spieles wurde auf 3 Minuten festgelegt, wobei nach 90 Sekunden die Spieler der Mannschaften wechseln sollten. Die Mannschaften wurden aus zufälligen Klassen zusammengesetzt, um eine gute Durchmischung unter den Schülern zu erreichen.

 

Für die Kicker-Tische war im Vorfeld lange recherchiert und Angebote abgewogen worden. Ein lohnenswerter Einsatz. So konnte eine Agentur für Turniertische gefunden werden, die uns die erforderlichen 8 Tische für 8 Stunden zu einem guten Preis vermietete. Der Aufsteller blieb während des Turniers die ganze Zeit vor Ort, um bei Ausfällen mit einer schnellen Reparatur unterstützen zu können, was bei den robusten Profi-Tischen allerdings nicht erforderlich war. Damit alle Beteiligten an der Veranstaltung teilnehmen konnten, fand am Tag des Turniers kein Unterricht statt. Ungefähr drei Viertel der Schülerinnen und Schüler kickerten aktiv in einer Mannschaft. In Bezug auf die Zusammenstellung der Mannschaften – oder zumindest den Zeitpunkt der Zusammenstellung – haben wir eine wichtige Erfahrung gemacht. Beim nächsten Turnier werden wir die Mannschaften erst am Tag der Veranstaltung per Losverfahren zusammenstellen. Dieses Mal hatten wir die Mannschaften schon Tage vorher zusammengesetzt und an unserer Pinnwand bekannt gegeben. Einige Schüler/innen fielen dann leider aus, so dass die Zusammenstellung der Mannschaften nicht mehr funktionierte und eine erneute Auslosung abhelfen musste. Schüler/innen die nicht spielten, übernahmen helfende Tätigkeiten, waren bei der Aufsicht oder standen als Springer/in/Ersatzspieler/in zur Verfügung. Ein schüler/innenorganisiertes Catering versorgte alle Teilnehmer/innen. Es war toll, zu erleben, wie sich alle Schüler aktiv mit eingebracht haben.

 

Das Kicker-Turnier wurde alles in allem als ein großer Erfolg wahrgenommen. Kollegen und Schüler bestätigen eine überwiegend positive Resonanz. Nicht nur das Spielen hat allen Beteiligten Spaß gemacht, sondern auch das Kennenlernen. Unser ursprünglich gesetztes Ziel ist auf jeden Fall voll erreicht: Schüler sollten sich über die Klassen und Bildungsgänge hinweg kennenlernen, und tatsächlich begrüßen sich diese jetzt anders oder überhaupt. Sie begegnen einander offener, mit Interesse. Wir sind auch sehr stolz darauf, dass alle mitgemacht und alle miteinander gesprochen haben; es wurde wahrgenommen, dass es auch noch andere Schüler/innen gibt. Auch wenn die Umsetzung des Turniers am Anfang etwas chaotisch war – immerhin spielten und interagierten 200 bis 300 Schüler und Kollegen auf engstem Raum – ist jetzt schon klar, dass wir das im nächsten Jahr wiederholen wollen. So ein Event ist ein guter Anfang, wenn man etwas im Schulleben ändern möchte.

 

Man hat am Ende gemeinsam etwas Großes geschafft.


Das macht Schule’s Kommentar: Eine simple Idee mit großem Potential und noch größerer Wirkung. Spielen verbindet Menschen verschiedener Geschlechter, Nationen und Religionen und das wurde hier eindrucksvoll bewiesen. Wir freuen uns schon jetzt auf einen Bericht von Runde zwei des Turniers!

Projektbeispiele

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