23556 Lübeck (Schleswig-Holstein)
Gotthard-Kühl-Schule
Simone Becker
alle
600
Läuft bis: 23.03.2018
Wir sind seit zwei Jahren eine „Schule mit Courage – Schule gegen Rassismus“. Daher veranstalten wir jährlich eine Woche der Toleranz und Menschlichkeit. In diesem Jahr steht diese Woche unter dem Motto: EINE SCHULE ZUM WOHLFÜHLEN. Jeden Klasse arbeitet dazu im Vorhinein heraus, welche Werte ihrer Meinung nach wichtig sind, damit sich jeder wohlfühlen kann. Zu diesen Werten arbeiten die Klassen dann gemeinsam in dieser Woche.
Zum dritten Mal fand dieses Jahr die „Woche der Toleranz und Menschlichkeit“ an der Gotthard-Kühl Grund- und Gemeinschaftsschule Lübeck statt. Doch dieses Mal verlief die Projektwoche ganz anders als die vorherigen Jahre. Unter dem Motto „Eine Schule zum Wohlfühlen“ haben sich alle, 1. bis 10. Klasse, mit für sie zentralen Werten beschäftigt und Partizipation gelebt. Herausragend ist bei diesem Projekt, dass bei den drei Planungstreffen von Anfang an Schülervertretung und andere interessierte Schüler dabei waren. „Mit Hilfe der Schülerinnen und Schüler waren wir besonders kreativ“, so ein Mitglied der Steuerungsgruppe. Sei es Kommunikation oder Zusammenarbeit – die Erfahrungen, die beim Organisieren einer solchen Projektwoche gemacht werden, sind für Schüler wertvoll. Es wurde beschlossen, dass die Woche der Toleranz zwar einen groben Rahmen bekommt, der den Klassen jedoch sehr viel Freiheit erlaubt. So hat jede Klasse die Möglichkeit zu machen, was für sie bedeutsam ist.
Schon vor der Projektwoche, die zwischen dem 19. und dem 23. März stattfand, wurde im Klassenrat die Frage gestellt: „Was brauchst du, damit du dich in der Schule wohl fühlst?“. Die unterschiedlichen Antworten wurden ausgewertet und letztendlich hat sich die Klasse dann für etwa drei zentrale Werte, beispielsweise Freundschaft, Vertrauen oder Respekt, entschieden. Die Lehrkräfte hatten dann noch etwas Zeit, Materialien für die Arbeit zu den Werten zu beschaffen. Um die Werte auch praktisch einzubinden, hat jede Klasse im Vorfeld per Los eine Patenklasse bekommen. Die Patenschaften bestehen immer aus einer Klasse der Grundschule und einer Klasse der Gemeinschaftsschule. Anfangs haben sich die Klassen in Briefen (aufgrund von räumlicher Trennung) gegenseitig vorgestellt und geschrieben, was ihnen wichtig ist. Das stärkt auch die eigene Identität. Später hat jede Klasse für die Partnerklasse eine Aktion geplant, um den anderen eine Freude zu bereiten. Dabei werden wichtige Fähigkeiten, wie Empathie, Rücksichtnahme und Verantwortung für andere geübt. Es kamen sehr tolle Aktionen dabei heraus, beispielsweise ein Frühstück mit Brettspielen oder eine gemeinsame Sportstunde. Eine DaZ-Klasse hat sich für die Patenklasse in der Grundschule einen Ausflug zum Bauspielplatz einfallen lassen. Dort hat sie die Schülerinnen und Schüler total ausgeglichen und fröhlich erlebt. Zum Beispiel haben die Grundschüler den DaZ-Schülern aus unterschiedlichen Ländern das Spiel „Verstecken“ beigebracht und alle hatten großen Spaß. Bei einem Unfall einer Grundschülerin haben die älteren Schüler dann große Fürsorgebereitschaft und Verantwortungsbewusstsein bewiesen.
Zwar hat es bisher nur wenig Austausch geben, was für tolle Aktionen in den verschiedenen Klassen stattgefunden haben, aber die Steuerungsgruppe hat aus dem Kollegium schon viel positives Feedback zum Patenprogramm erhalten. Durch diese Projektwoche konnten Grund- und Gemeinschaftsschule zusammenwachsen und das Wir-Gefühl an der Schule wurde gestärkt. Das Ziel ist, dass die Woche der Toleranz eine Eigendynamik auslöst und die Patenklassen auch weiterhin gemeinsame Aktionen planen. Leider bleibt in manchen Fällen nur noch Zeit bis zum Ende des Schuljahres, deswegen wird schon an einem Konzept für ein erweitertes Patenprogramm im neuen Schuljahr gefeilt.
Die Auszeichnung wurde im Oktober von Frau Senatorin Weiher feierlich übergeben. Hier ein Auszug aus der Laudatio: Die Ergebnisse aus dieser Veranstaltung sind als Anregungen in die „Woche der Toleranz und Menschlichkeit“ eingeflossen. Unter dem Motto „Eine Schule zum Wohlfühlen“ haben sich alle – die erste bis zehnte Klasse – mit den zentralen Werten beschäftigt und Partizipation erlebt und gelebt. Schon bei der Planung der Projektwoche waren Schülerinnen und Schüler im Boot und konnten ihre eigenen Ideen einbringen. Die schöne Idee Patenklassen für DaZ-Klassen auszulosen, hat das Gemeinschaftsgefühl noch weiter gestärkt. Das alles zeigt, Sie haben den Wert von Partizipation verinnerlicht und eine Team-Kultur aufgebaut, die Erfolge zu einem Gemeinschaftswerk machen. Sie haben mit Ihren Projekten ein Zeichen für Toleranz gesetzt und Teilhabe von Schülerinnen und Schülern gefördert – dafür zeichnen wir die Projekte als Vorbilder aus.
Das macht Schules Kommentar: Toll, dass die Schüler von Anfang an Mitwirken durften und selbst ihren Fokus legen konnten. So entsteht ein echtes Wir-Gefühl!
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