Green base – die grüne Basis

Nachhaltigkeits-Projekt

45657 Recklinghausen (Nordrhein-Westfalen)

Dietrich-Bonhoeffer Realschule

Christian Grabow

Klassenstufe: 5-9

Teilnehmende: 21

Läuft bis: 18.10.2024

Projekt „Green-Base – die grüne Basis“

 

Vor der Dietrich Bonhoeffer
Realschule in Recklinghausen gab es bis zum Herbst 2024 eine absterbende Eibe
in einem viel zu kleinen und bereits gebrochenen Betonkübel. Außerdem waren die
Fahnenmasten vor der Schule seit Jahren durch wilde Sträucher vom
dahinterliegenden Hügel eingewachsen und seither nicht mehr nutzbar. Die
Sträucher wuchsen immer weiter und boten kaum eine Möglichkeit für pflanzliche
Diversität. Beides war sehr unansehnlich und bot kein schönes Bild für die
Schule bzw. den Stadtteil. Diese Tatsachen wurden lösungsorientiert kombiniert
und im Zuge einer Herbstferienaktion der Schulsozialarbeit, zwei wertvolle
Mini-Biotope geschaffen. Dieses Projekt war der Startschuss für viele weitere
laufende und geplante Projekte, die Umwelt- und Artenschutz, Nachhaltigkeit und
Ressourcenschonung zum Thema haben sollen, dabei aber auch immer die Gestaltung
des Umfelds der Schule im Blick haben. Aufgrund dieser Ausganslagen und durch
den grünen Hügel im Hintergrund der Projekte ergab sich der Projektname (Grüne-/r
Anfang/Basis)

Die absterbende Eibe, die aus
mehreren Stämmen bestand, wurde etwa einen Meter über dem Boden abgesägt, aber
nicht komplett gerodet, auch weil sie bereits durch den Beton durchgewachsen
war. Der sie umgebende Betonkübel wurde entfernt, die Bauschuttreste
eingelagert. Die Fahnenmasten wurden allesamt freigelegt, indem die Sträucher
entfernt und der Boden von Strauchwurzeln befreit wurde. Die Reste der Eibe und
der Sträucher wurden genutzt, um eine Benjeshecke (Totholzhecke) zu schaffen.
Diese bildet nun einen Übergang und Rahmen für die Fahnenmasten mit dem
begrünten Hügel im Hintergrund. Die frei gewordene Fläche vor der Benjeshecke
wurde mit etwas Erde aufgeschüttet und mit Polygonalplatten ausgelegt. Die
Zwischenräume zwischen den Platten wurden bewusst frei gelassen, um darin einen
naturnahen Bewuchs zu ermöglichen. Inzwischen wachsen dort zahlreiche Blüh- und
Futterpflanzen für verschiedene Insektenarten (Löwenzahn, Färberdisteln,
Gänseblümchen etc.). Die Benjeshecke bietet Insekten und auch Kleinsäugern wie
Spitzmäusen und Igeln, aber auch Eidechsen, Rückzugs- und Überwinterungsmöglichkeiten.
Zusätzlich ermöglicht die Benjeshecke weiteren Pflanzenarten Platz zur
Ansiedelung und zum Wachstum, insbesondere rankenden Blühpflanzen. Unter den
Polygonalplatten haben sich bereits zahlreiche Insekten wie Ameisen und Asseln,
aber auch Tausend- und Hundertfüßer und verschiedene Wurmarten angesiedelt. Wenn
die Pflanzen zwischen den Polgonalplatten absterben, können die Reste jedes
Jahr zur Weiterbefüllung der Benjeshecke genutzt werden.

Der Stumpf der Eibe wurde mit
großen Findlingen umgeben. Einige der Zwischenräume wurden mit Erde befüllt und
mit bienenfreundlichen blühenden Steingartenpflanzen bestückt. Die
Zwischenräume wurden bewusst nicht durch Beton verbunden, um
Rückzugsmöglichkeiten für Insekten, Reptilien und Kleinsäuger zu schaffen. Der
Eibenstumpf selbst hat zwar noch grüne Triebe, aber da der Baum ohnehin krank
war, ist ein Überleben fraglich. Dennoch wird er stehen bleiben und ggf. als
wertvolles Totholzhabitat Lebensraum bieten und auf natürliche Art und Weise im
Kreislauf der Natur bleiben.

Während des gesamten Projektes
entstanden keinerlei Abfälle und weitere wurden sogar verhindert. Der Baum- und
Strauchschnitt wurde komplett für die Benjeshecke wiederverwendet. Die Reste
des Betonkübels sind bereits für ein zukünftiges Projekt eingeplant
(Steingarten). Die verwendeten Findlinge und Polygonalplatten wurden allesamt
kostenlos von e-Bay-Kleinanzeigen erworben und somit vor einer eventuellen
Entsorgung bewahrt. Das Umfeld der Schule hat eine Aufwertung bekommen, nicht
nur optisch, sondern auch ökologisch. Die beteiligten Schülerinnen und Schüler
(mehr als 20) lernten während des Projektes viel über die Zusammenhänge in der
Natur und sind nach wie vor sehr stolz auf ihre Leistungen.

 Zustand der
Fahnenmasten vor dem Projekt:

 

 

 

 

 

 

Projektbeispiele