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Wie man Kollegen ins Boot holt

Kollegen ins Boot holen

Gehörst du auch zu den „üblichen Verdächtigen“ an den oft alles hängenbleibt? Hältst du dich deshalb vielleicht schon mit neuen Ideen zurück? Schade eigentlich. Aber wenn wir hier schon über Teilhabe reden, dann auch über die Teilhabe im Kollegium: Also, wie man aus einem Projekt eine Gemeinschaftssache macht! Die Frage ist nur: Wie holt man die anderen ins Boot, so dass sie die Sache begeistert unterstützen? – Die hier vorgestellten Check-Fragen helfen dir dabei.

Schulleiter Matthias Isecke-Vogelsang erklärt das ganz anschaulich mit einem Streichholz. Ein Einzelnes lässt sich leicht knicken. Ein paar mehr braucht schon mehr Kraft. Sind es viele Streichhölzer, gelingt das nicht mehr. Die Moral der kurzen Geschichte: Gemeinsam ist man stärker…

Streichhplz

Damit andere begeistert mitmachen, müssen sie natürlich erst mal wissen, was du vorhast. Also erzähl von dem, was du vorhast: auf der Konferenz, im Lehrerzimmer, auf dem Flur. Ob sich Menschen damit auseinandersetzen, was du sagst, vielleicht sogar überlegen mitzumachen, hängt davon ab, ob sie einen Nutzen für sich darin sehen. Jeder stellt sich mehr oder minder unbewusst die Frage: „Was bringt mir das?“ bzw. „What’s in for me?“. Wenn du willst, dass Menschen ihr Herz für deine Sache öffnen, hilft es, wenn du ihnen ermöglichst, diese Frage positiv für sich zu beantworten.

Der Angelhaken: Eine positive Antwort auf die meist ungestellte Frage "Was hab ich davon?"

Nur wenn der zu erwartende Nutzen ein für den Kollegen / die Kollegin relevantes Problem löst, gibt es weiteres Interesse und er oder sie ziehen in Betracht, deine Sache zu unterstützen. Angenommen ein Kollege verhält sich sehr umweltbewusst und engagiert sich gern für „grüne Themen“. Dann hast du eine große Chance, dass er dich beim Starten einer Klima AG unterstützt, weil sich das mit seinem Umweltinteresse deckt – sofern ihm die Verbindung zu seinem Thema in den Kopf kommt. Ein anderer Kollege ist vielleicht deshalb begeistert, weil es eine Brücke zu seinen Unterrichtsthemen bildet.

Ein guter „Angelhaken“ ist auch der Hinweis auf die Nachhaltigkeit von Projekten. Zum Beispiel, dass Partizipation das Verantwortungsbewusstsein bei Schülern stärkt, was Lehrkräfte entlastet, sozialen Probleme entgegen wirkt, wie ein besseres Miteinander vieles an der Schule einfacher macht und wie das die Entwicklung der Schule fördert – und welche Kompetenzen das trainiert. Denn letztendlich ist jede Lehrkraft dafür mal angetreten: Potenziale von Schülern zu entfalten.

Manchmal kann ein bisschen „Nachhilfe“ Wunder bewirken.  Je besser du den relevanten Punkt des anderen triffst, umso größer die Wahrscheinlichkeit ihn ins Boot zu bekommen. Wenn du den Funken überspringen lassen willst, zählt also nicht nur deine Begeisterung für die Sache, du musst auch wissen, wo der Zunder des Kollegen liegt. Garantien gibt’s keine, aber mach dich auf (positive) Überraschungen gefasst.

Damit jemand tatsächlich mitmacht, braucht es Antworten auf 4 weitere (ungestellte) Fragen.

Bevor es tatsächlich los gehen kann, sind Zweifel auszuräumen. Viele trauen ihren Schülern – und oft auch sich selbst – zu wenig zu. So rotieren meist 4 Schlüsselfragen im Kopf:

  • Kann ich das?
  • Darf ich das?
  • Soll ich das?
  • Kann mir jemand helfen?

Für die Frage „Kann ich das?“ kann helfen, auf die unterschiedlichen Stärken anzusprechen, wenn man das gemeinsam anpackt. Oder auch die Hilfestellung, die man sich von extern holen kann – z.B.  die Checklisten, Anleitungen und Vorlagen für Praxisprojekte von Das macht Schule.

Auch die Frage „Darf ich das?“ lässt sich meist schnell beantworten – im Zweifelsfall durch ein Gespräch mit der Schulleitung. Und gerade bei Praxisprojekten lässt sich die Frage „Soll ich das?“ z.B. mit der Forderung der Kultusministerkonferenz nach Projekten, die Sozial- und Handlungskompetenzen stärken, einfach beantworten.  Oder wie wichtig es ist, Schüler Kompetenzen zu vermitteln, die sie fit für ihr zukünftiges Leben machen, sowie mit dem vielfach zitierten Wunsch nach mehr Praxisnähe und der Möglichkeit Selbstwirksamkeit zu erfahren.

Sprich nicht zu früh über Termine, benötigtes Geld oder anderes. Das könnte dein Thema „abschießen“. Versuche zumindest implizit zuerst die 4 oben genannten Schlüsselfragen zu beantworten. Erst dann ist der Geist wirklich offen, in die Umsetzung einzusteigen und du hast den Kollegen oder die Kollegen im Boot.

Gib deinem Kollegen/Kollegin die Möglichkeit, die Projektidee mit seinen Formulierungen anderen zu erzählen. Mach ihn zum Mit-Eigentümer der "großen Idee" hinter der Sache.

Flyer

Nicht jeder kennt Das macht Schule. Du kannst diesen Flyer (PDF) nutzen, um zu zeigen, wie wir euch unterstützen. Einfach  runterladen und weiterleiten. Außerdem gibt es für jedes Projektformat ein Info-PDF. Runterladen und im Kollegium weitergeben, wenn du die Werbetrommel für dein Projekt rührst. – Und wenn wir dich beim „ins Boot holen“ unterstützen sollen, ruf uns an!

4 Antworten zu “Wie man Kollegen ins Boot holt”

    • Wir haben uns den Beitrag angesehen, und dass ihr für euch damit Werbung macht, ist legitim. Großartiger Beitrag, hat uns sehr gefallen. Das stecken gute Anregungen für die Lehrer-Kollegien drin. Gerade jetzt, wo viele nur noch „remote“ arbeiten…

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