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Digitalpakt – wo stehen wir?

Hund legt Kopf auf Laptop

Die Corona-Pandemie hat offengelegt, wie viel Nachholbedarf an Schulen in Sachen mediale Ausstattung und digitale Bildung besteht. Aus der Politik kommt dazu immer wieder der Verweis auf den DigitalPakt Schule. Doch warum hat sich die Lage seither kaum verbessert? Wo hakt es? Und was können Schulen jetzt tun?

Wer schwimmen lernen will braucht Wasser

Unsere Welt ist im Wandel und das nicht erst seit Covid-19. Wer möchte, dass Schülerinnen und Schüler auf die zukünftigen Herausforderungen vorbereitet sind, darf die Digitalisierung nicht ignorieren. Inzwischen hat es wohl jeder begriffen, dass es im Bereich digitale Bildung einen großen Nachholbedarf an deutschen Schulen gibt. Es wird in Zukunft kaum einen Arbeitsplatz geben, an dem man komplett ohne Computer-Kenntnisse arbeiten kann. Doch viele Schulen können digitale Bildung nicht fördern, weil ihnen schlichtweg die erforderliche Hardware fehlt. Allein mit Trockenübungen lernt niemand schwimmen. Es ist müßig, an dieser Stelle über fehlende Administratoren und ähnliches zu lamentieren (wenngleich auch diese Themen wichtig sind). Aber der Bademeister wird sich schon finden, wenn erstmal Wasser im Bassin ist.

Der DigitalPakt enttäuscht

Bund und Länder haben versprochen zu handeln und den DigitalPakt Schule ins Leben gerufen. Er umfasst über fünf Milliarden Euro für die Digitalisierung an Schulen. Bei 11 Millionen Schülern macht das pro Person ca. 500 Euro. Was heißt das?

Bekommt jetzt jeder einen Laptop?

Zwei Schülerinnen vorm PC

So einfach, wie es klingt, ist es leider nicht. Ganz und gar nicht. Das wird offensichtlich, wenn man sich anschaut, wie viele Fördermittel aus dem DigitalPakt bis Juni 2020 bewilligt wurden: insgesamt 125 Millionen – das sind nur 2,5% (Quelle: Focus Umfrage)! Außerdem können aus dem DigitalPakt nur digitale Endgeräte (also Laptops, Tablet etc.) gefördert werden, wenn die benötigte Infrastruktur (also W-Lan, Server etc.) bereits an der Schule vorhanden ist. Und leider: Das ist sie an den meisten Schulen nicht! – Also Fehlanzeige.

Keine Förderung ohne Konzept, aber hier kommt Hilfe

Die Mittel aus dem Digitalpakt müssen in der Regel über die Schulträger beantragt werden und die brauchen dazu von den Schulen einen sogenannten Medienentwicklungsplan (oder: Medienkonzept). Weil das alles nach viel Bürokratie klingt, stecken einige den Kopf in den Sand. Verständlich, denn Lehrerinnen und Lehrer haben schon mehr als genug um die Ohren und wirklich keine Zeit, um noch ein aufwändiges Konzept zu schreiben. Aber: wenn Schulen sich gegenseitig helfen und Erfahrungen teilen, ist es für den Einzelenen gar nicht so viel. Damit nicht jeder das Rad neu erfinden muss, stellen wir auf unserer Seite www.das-macht-schule.net/digitalpakt praktische Infos und gute Beispiel-Medienkonzepte anderer Schulen kostenlos zur Verfügung.

Tortendiagramm wie hilfreich sind Medienkonzepte

Könnte das auch dir helfen?

Unter denjenigen, die sich die Beispiel-Medienpläne schon heruntergeladen haben, gab es eine Umfrage: Mehr als drei Viertel finden die Beispiele anderer hilfreich oder sehr hilfreich bei der Erstellung des eigenen Medienkonzepts. Ausnahmsweise darf hier mal abgeguckt werden – Best Practice Sharing auf Neudeutsch 😉

Nicht kopieren, sondern profitieren

Natürlich ist nicht das Ziel, ein fertiges Medienkonzept für sich zu kopieren. Die Beispiele sollen Inspiration geben und die Unsicherheit nehmen. Uns wurde auch zurückgemeldet, dass es schon allein hilft, eine Struktur-Vorlage zu haben. Wie haben die anderen das gemacht? Was muss ich an meiner Schule dafür tun? Die ganz Cleveren nehmen Kontakt mit der anderen Schule auf und tauschen sich aus. Von diesem Wissens- und Erfahrungsaustausch profitieren letztendlich beide Seiten. Außerdem fördert das die Vernetzung von Schulen untereinander und sorgt für frischen Wind.

Ein Projekt der ganzen Schule

Wichtig ist auch, den Medienentwicklungsplan als Chance für die eigene Schule zu begreifen, das wichtige Thema Digitalisierung voranzubringen. Eine Gelegenheit, Klarheit zu schaffen, Meinungen einzuholen, gute Ideen zu teilen und sich auf Strategien zu einigen. Dabei sollte die Analyse und Planung nicht allein bei der Schulleitung und/oder der für IT zuständigen Lehrkraft liegen (richtige IT-Admins gibt es ohnehin nur an wenigen Schulen). Stattdessen ist es sinnvoll, das gesamte Kollegium einzubinden, zum Beispiel in Form einer Umfrage (wie in einem unserer Beispiel-Konzepte).

Partizipation ermöglichen

Und auch ein Puzzleteil, das oft vergessen wird: die Schülerschaft! Keine der Schulen aus unserer Umfrage hat die Schülerinnen und Schüler einbezogen. Hier gehen wichtige Ideen verloren! Die Jugend kennt sich oft besser aus als die Lehrkräfte. Hier wäre Stolz fehl am Platz. Und nicht vergessen: Auch bei den Eltern gibt es oft Know-how, das man anzapfen kann.

Grundschüler am PC

Sharing is caring!

Oder: Wer etwas teilt, kümmert sich um andere. Und hilft dabei, dass zukünftig mehr Schulen vom DigitalPakt profitieren und ihre mediale Ausstattung verbessern. Jedes Medienkonzept gibt neue Impulse! Deswegen bitten wir auch dich darum, das Medienkonzept deiner Schule zu teilen. Schreib uns einfach eine Mail an kontakt@das-macht-schule.net!

Und wenn ihr noch kein Medienkonzept habt, stöbere jetzt in den Beispielen anderer Schulen und melde dich mit Fragen unter der Nummer 040 609 409 99.

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